Hamburger Urgestein – Heidi Kabel

Heidi Kabel mit Henry Vahl bei einer Autogrammstunde

Heidi Kabel wurde im Haus Große Bleichen am 27. August 1914 in Hamburg geboren. Die Sterne standen gut und sich nahe, denn direkt gegenüber lag das Ohnsorg-Theater. Ihr Vater Ernst Kabel war nicht nur Druckereibesitzer, sondern auch Mitbegründer des Vereins „Geborene Hamburger e. V.“. Ihre Mutter war Hausfrau. Den Plan ihrer Eltern, Konzertpianistin zu werden, konnte sie nicht erfüllen. Ihr mangelte es dazu einfach an Talent. Dieses jedoch hatte sie sowohl für das Schauspiel als auch als Hörspielsprecherin. Der Gesang lag ihr ebenso im Blut.

Beitragsbild: Heidi Kabel mit Henry Vahl bei einer Autogrammstunde Von Magnussen, Friedrich (1914-1987) – Stadtarchiv Kiel, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=69630717

Sie wurde eher zufällig entdeckt, als sie 1932 eine Freundin zur Vorsprache begleitete. Anschließend folgten Jahre, in denen sie bei den Ohnsorg-Schauspielern ihr Talent weiter entwickeln konnte. Aus ihrer Ehe mit dem Kollegen Hans Mahler entstammen drei Kinder, welche später alle drei ebenfalls mit dem Ohnsorg-Theater in Verbindung zu bringen sind.

Neues aus Waldhagen

Wie fast alle Ohnsorg-Schauspieler, war auch Heidi Kabel Hörspielsprecherin beim WDR Hamburg. Dieser übertrug einige Schauspiele live, wodurch Heidi Kabel deutschlandweit an Bekanntheit gewann. Diese war zeitlebens ein Teil ihres Lebens und doch blieb sie der Hansestadt stets treu. Nach 75-jähriger Schauspielkarriere nahm sie am Silvesterabend 1998 Abschied von der Bühne. Ihr letztes Stück war „Mein ehrlicher Tag“.

Von Udo Grimberg, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10644390

Doch auch als sie im gehobenen Alter in die Seniorenresidenz zog, blieb ihr Herz der Bühne und dem Schauspiel verbunden. So konnte sie 2006 noch einmal für die Verfilmung „Hände weg von Mississippi“ gewonnen werden. Ihre letzten bekannten Auftritte als Sängerin hatte sie Mitte der 90er Jahre.

Was bleibt…

Doch nicht nur Hamburg war Heidi Kabel stets wichtig. Ihre Bekanntheit nutzte sie, um sich für verschiedene Projekte einzusetzen. 1992 sammelte sie Spenden am Hamburger Hafen für die Aktion Sorgenkind. 1994 unterstütze sie eine Petition, die auf eine jugoslawische Flüchtlingsfamilie aufmerksam machte, die abgeschoben werden sollte. Das Kinderheim von St. Pauli und Hamburger Obdachlosenprojekte unterstütze sie stets. Tiere lagen ihr sehr am Herzen, weswegen sie den „Verein der Freunde des Tierparks Hagenbeck“ unterstütze.

Auch der plattdeutsche Dialekt war ihr wichtig. Diesen durfte sie nicht nur in all ihren Stücken immer wieder nutzen, er ziert auch ihren Grabstein mit dem einfachen Spruch: „To´t Leben hört de Dood“. Ihre Spuren bleiben bis heute bestehen. 2011 wurde in Hamburg vor dem Ohnesorg Theater in St. Georg das  „Heidi-Kabel-Platz“ Straßenschild enthüllt.

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