Grabstein von Gretchen Wohlwill auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg

Malerin und Grafikerin: Gretchen Wohlwill

Gretchen Wohlwill wurde am 27. Februar 1878 in Hamburg geboren. Sie stammte aus einem liberalen, angesehenen jüdischen Elternhaus. Aufgewachsen war sie mit vier Geschwistern. Wobei ihr Vater der Chemiker und Historiker Emil Wohlwill war und ihre Mutter Luise Nathan. Gretchen Wohlwills Bruder Friedrich Wohlwill war ein anerkannter Mediziner.

Beitragsbild: Gretchen Wohlwills Grabstein im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof Von Vitavia – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=58420293

Nachdem Gretchen Wohlwill den Abschluss der Selekta erlangte, besuchte sie ab 1894 die Kunstschule „Valeska Röver“ in Hamburg. Zu ihren Lehrern hier zählten Arthur Illies und Ernst Eitner.

Sie lernte von Alfred Lichtwark den norddeutsch geprägten Impressionismus. Gretchen Wohlwill gehörte zwischen 1904 und 1905 zu den deutschen Schülerinnen der Académie Matisse in Paris. Hierdurch entwickelte sie einen von der französischen Avantgardekunst geprägten Malstil.

Dazu gehörten u. a. Landschaften und konventionelle Porträts. Neben der Malerei war der Schwerpunkt ihrer Arbeit die Grafik. All diese Stile und Fertigkeiten flossen später in ihre eigenen Bilder mit ein.

Zurück aus dem Exil

Gretchen Wohlwill war als Erzieherin und Kunstlehrerin tätig. Stets, auch in der Weimarer Republik, war sie den Anfeindungen der nationalsozialistischen Presse ausgesetzt. Aufgrund ihrer jüdischen Wurzeln verbrachte Gretchen Wohlwill 12 Jahre im Exil. Wurde sie doch in Deutschland von den Nationalsozialisten verfolgt und stand kurz davor in ein KZ deportiert zu werden.

Zu ihrem Selbstschutz immigrierte sie 1940 nach Portugal. 1945 kam Gretchen Wohlwill zurück zur Malerei und besann sich auch ihrer Hamburger Wurzeln. Hierher kehrte sie 1952 zurück. Hier traf sie drei der 64 emigrierten Künstler wieder. Arie Goral, Arnold Fiedler und auch Clara Blumfeld wurden erneut zu ihren künstlerischen Begleitern. Selbst die Freundschaft zu Willem Grimm und anderen Sezessions-Kollegen nahm sie wieder auf. Der Malerei blieb sie zeitlebens treu. Was wohl auch ihrer bescheidenden Lehrerinnen-Rente galt.

Erinnerungen an Gretchen Wohlwill

1959 wurde Gretchen Wohlwill vom Berufsverband bildender Künstler in Hamburg zum Ehrenmitglied ernannt. Drei Jahre später starb die Künstlerin. Erhalten ist sie jedoch u. a. in einem groß förmigen Porträt ihrer Kollegin Else Weber. Hinzu kommen Gretchen Wohlwills eigene Bilder und die Grabstelle im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof. Doch darüber hinaus hat sie weitere Spuren in Hamburg hinterlassen. Wie die Gedenktafel am Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium in Eimsbüttel, wo sie 1933 aus dem Schuldienst entlassen wurde. Diese Gedenktafel erinnert ebenfalls an ihre jüdische Kollegin Martha Behrend. Auch der Innenraum der Schule trägt Gretchens Spuren. Hier wurden 1993 ihre Wandbilder im Treppenhaus wieder freigelegt.

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Beatles-Fotografin Astrid Kirchherr

Geboren wurde Astrid Kirchherr am 20. Mai 1938 in Hamburg. Die Nähe zu England sollte ihr Leben später beeinflussen. Nach der Schule wurde sie Künstlerin und Fotografin. Bekannt sind ihre Fotos und weltweiten Buchveröffentlichungen der Beatles. Doch zuvor schloss sie 1960 das Studium an der Meisterschule für Mode, Textil, Grafik und Werbung in Hamburg ab. Anschließend wurde sie Assistentin von Reinhart Wolf und lernte Schwarz-Weiß-Fotografien mit der Rolleiscord anzufertigen. Dies sollte auch liebstes fotografisches Gebiet bleiben. In Farbe fotografierte sie nur durch maximalen Kontrast und stets ohne Kunstlicht.

Die Beatles im Kaiserkeller

Als Klaus Voormann und Jürgen Vollmer sie im Oktober 1960 mitnahmen, um im Hamburger Kaiserkeller die Beatles zu treffen, entstanden die ersten Fotos der Gruppe. Geknipst hatte diese Astrid Kirchherr. Dabei hatten die Beatles Einfluss auf ihr Image und ihren Modegeschmack. Als sie sich in den Künstler Stuart Sutcliffe verliebte, verpasste sie ihm die erste Pilzkopffrisur. Als Vorbild hierfür diente Vollmer selbst. Paul McCartney und John Lennon lachten zwar zuerst über diese Frisur, machten sie aber ab Oktober 1961 ebenfalls zu ihrem Markenzeichen.

Liebe und Trauer in Schwarz-Weiß

1962 verdarb Sutcliffe in den Armen seiner Liebsten. Er hatte eine Gehirnblutung erlitten. In den Wochen voller Trauer fotografierte Astrid Kirchherr George Harrison und John Lennon. Aus dieser Zeit stammen die bis heute präsenten Bilder vom Dachboden. Immer wieder durfte sie die Beatles fotografieren. Sie fand eine Anstellung als freie Fotografin beim Stern. Nachdem sie 1967 den Schlagzeuger Gibson Kemp heiratete, zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück. Ihr letztes veröffentlichtes Foto ist das Cover des Albums Wonderwall Music von George Harrison.

Mehr als nur ein Lied

Paul McCartney schrieb das Lied Baby´s in Black für Astrid Kirchherr. Während sie in den 1970er und 1980er Jahren mehr Hausfrau war und sich in verschiedenen Berufen übte, vermarktete sie ab 1990 ihr Fotoarchiv. Weltweite Ausstellungen und Fantreffen verschiedene Bildbände profitierten von ihrem Archiv. 2011 erwarb der Fotograf Kai-Uwe Franz und eine amerikanische Investorenfamilie all die Bilder, die Astrid Kirchherr in ihrer Karriere anfertigte. Noch immer werden diese Aufnahmen der Öffentlichkeit in verschiedenen Ausstellungen präsentiert.

Von Kai-Uwe Franz – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=90479968

Astrid Kichherr starb am 12. Mai im Alter von 81 Jahren in Hamburg.

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Die erste Professorin Hamburgs – Agathe Lasch

Sie wurde am 04. Juli 1879 in Berlin geboren. Sie war eines von vier Kindern in einer jüdischen Kaufmannsfamilie. Sie stand ihren drei Schwestern in nichts nach. Alle vier absolvierten die Ausbildung zur Lehrerin. Nach ihrer Ausbildung war sie bis 1906 an Mädchen- und Gewerbeschulen als Lehrerin tätig. Am Kaiserin-Augusta-Gymnasium holte sie 1906 ihr eigenes Abitur nach. Dadurch konnte sie in Heidelberg und Halle Germanistik studieren und promovierte bei Wilhelm Braune im Jahr 1909. Aufgrund ihrer Leistungen erhielt sie selbst an der Frauenuniversität in Pennsylvania, USA, den Ruf als Associate Professor ein. 1914 entstand genau dort, in den USA, ihr germanistisches Standardwerk. Als die USA 1917 in den Krieg eintraten, kehrte sie nach Hamburg, Deutschland, zurück.

Erster weiblicher Professorentitel

Agathe Lasch war die erste Professorin der Universität Hamburg, die Erste des Faches Germanistik im damaligen Deutschland. Diese Möglichkeit bekam sie, durch ihre Habilitation 1919, als sie den ersten weiblichen Professorentitel im Land erlangte. Agathe Lasch war so gut in ihrer Professur, dass die Hamburger Universität extra für sie den außerordentlichen Lehrstuhl für Niederdeutsche Philologie einrichtete. Hier konnte sie ihre Dissertation zur Berliner Sprachgeschichte fortsetzen und 1928 als Buch „Berlinisch“ veröffentlichen.

Agathe Lasch (1926), deutsche Germanistin; erste Professorin der Universität Hamburg
Von Autor unbekannt – http://www.stolpersteine-hamburg.de/index.php?MAIN_ID=7&BIO_ID=3115, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=68486719

Zusammen mit Conrad Borchling arbeitete sie an zwei großen Wörterbuchprojekten. Der Sprachschatz der Hanseaten und der Hamburger Mundart sind noch heute Werke, die an sie erinnern. Wobei sie nur das erste der beiden Werke noch selbst veröffentlichen konnte. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verlor sie 1934 ihren Lehrstuhl und zog 1937 zu ihrer Schwester nach Berlin. Hier wollte Agathe Lasch weiter forschen, erhielt jedoch als Jüdin Publikationsverbot.

Erinnerungen an eine Soziolinguistin der ersten Stunde

Wie bei allen anderen Juden wurde auch ihr der Bibliotheksausweis entzogen und sie durfte keine öffentlichen Büchereien mehr besuchen. Ihr ganzer Stolz waren ihre über 4.000 eigenen, gesammelten Bücher. Diese wurden jedoch am 09. Juli 1942 beschlagnahmt. Bei der Suche nach NS-Raubgut wurden einige davon in der Bibliothek des germanistischen Seminars der Humboldt-Universität Berlin wieder gefunden. Obwohl Agathe Lasch von mehreren ausländischen Universitäten abgefragt wurde, verhinderte dies die deutsche Regierung. Zusammen mit ihren Schwestern kam sie 1942 ins Sammellager und wurde nach Riga deportiert. Das geplante Ghetto erreichten sie jedoch nicht. Agathe Lasch fand am 18. August 1942 zusammen mit ihren Schwestern den Tod in den Wäldern um Riga.

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Die ganze Welt ist Krieg: Peggy Parnass

Man könnte meinen, das Leben von Ruth Peggy Sophie Parnass, die am 11. Oktober 1927 in Hamburg zur Welt kam, war rastlos. Sie ist als deutsch-schwedische Schauspielerin bekannt, aber auch als Autorin und Kolumnistin tätig. Der spannendste Job jedoch war der als Gerichtsreporterin, der sie voll und ganz erfüllte. Vielleicht brauchte sie die Arbeit, um die Vergangenheit zu bearbeiten? Sowohl ihre Mutter Hertha Parnass, geb. Emanuel, wie auch ihr Vater, Simon Pudl Parnass, kamen während des Nationalsozialismus im Vernichtungslager Treblinka um. Peggy Parnass selbst hatte das Glück 1939 zusammen mit ihrem Bruder Gady durch einen Kindertransport nach Stockholm zu kommen.

Auf der Flucht

Dort wechselte sie binnen sechs Jahren ganze zwölfmal die Pflegefamilie. Bis sie zusammen mit ihrem Bruder und ihrem Onkel kurz vor dem Kriegsende nach London kam. Drei Jahre reichten zu, dass ihr Bruder Gady wusste, er will Engländer werden. Doch Peggy Parnass selbst fühlte sich dort nicht heimisch. Sie zog es zurück nach Schweden, wo sie die schwedische Staatsbürgerschaft annahm. 1951 wurde sie selbst Mutter eines Sohnes, der in Schweden zur Welt kam und in jungen Jahren Schauspieler war.

Die ganze Welt und doch nur ein Teil von ihr!

Peggy Parnass nutzte ihr sprachliches Talent und arbeitete ab ihrem 14. Lebensjahr als Sprachlehrerin, Kolumnistin, Filmkritikerin und Dolmetscherin. Studierte sie doch in Stockholm, Paris, London und Hamburg. Als Schauspielerin wurde sie in Funk, Film und Fernsehen bekannt. Ihr zu verdanken sind zahlreiche Märchen, die sie in verschiedene Sprachen übersetzte. 17 Jahre lang war sie als Gerichtsreporterin tätig und schrieb für eine monatlich erscheinende Zeitschrift.

Heute lebt und arbeitet Peggy Parnass in Hamburg, in St. Georg

Die Politik ließ sie nie los. So engagiert sie sich noch heute mit Lesungen, vor allem aus ihren eigenen Büchern, und singt an Theatern in Luxemburg, in Österreich, in der Schweiz und in Deutschland. Noch immer ist sie in Interviews und Diskussionen vorzufinden. Bekannt wurde Peggy Parnass auch als stilistische Ikone der Schwulenbewegung. Stets getreu dem Motto, das ganze Leben ist Krieg – aber liebt, wen ihr liebt! Noch immer ist ihr jedes Wort wichtig, was jemals von ihr gesagt wurde. Durchdacht lebt sie noch heute und möchte die Menschen erreichen, was ihr immer wieder aufs Neue gelingt.

Peggy Parnass (2009) Von Foto: Udo Grimberg, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20144190

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Die letzte Hamburger Wanderdüne im Boberger Naturschutzgebiet im Stadtbezirk Bergedorf

Hamburg Bergedorf: Sanddünen, Reetdächer und das letzte Schloss

Der südöstlichste der insgesamt sieben Bezirke in der Freien und Hansestadt Hamburg ist Bergedorf. Dieser verteilt sich auf einer Fläche von knapp 155 Quadratkilometern und zählt insgesamt über 130.000 Einwohner. Im direkten Vergleich mit den anderen sechs Hamburger Bezirken hat Bergedorf am wenigsten Einwohner auf der größten Fläche.

Der Bezirk im Hamburger Südosten besteht aus 14 Stadtteilen. Dazu gehören Allermöhe, Altengamme, Bergedorf, Billwerder, Curslack, Kirchwerder, Lohbrügge, Moorfleet, Neuallermöhe, Neuengamme, Ochsenwerder, Reitbrook, Spadenland und Tatenberg. All diese Stadtteile bieten neben idyllischen Ortschaften weitläufige Grünflächen, zahlreiche Bauernhöfe, auf denen eigenes Obst und Gemüse für die Menschen in der Umgebung angebaut wird sowie einzigartige romantische Reetdach-Häuser und alte Mühlen.

Naturschutzgebiet Boberger Niederung

Ein wahrliches Paradies versteckt sich im Bezirk Bergedorf im Südosten der Hansestadt. Das Naturschutzgebiet Boberger Niederung in den Stadtteilen Billwerder und Lohbrügge ist einer der artenreichsten und vielfältigsten Naturparks der Großstadt. Auf einer Fläche von gut 350 Hektar gibt es ausgedehnte Geest-, Moor- sowie Marschlandschaften, einen Segelflugplatz und einen großen Baggersee, in dem auch gebadet werden kann und darf. Zudem befinden sich dort die einzigartigen Naturdenkmäler „Boberger Düne“ sowie „Achtermoor“.

Von Xaver Dolores – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=40228817

Die Boberger Düne, auch „Hamburgs letzte Wanderdüne“ genannt, bietet eine herrliche Dünenlandschaft wie am Strand: Eine einmalige und schier endlose Sandlandschaft, die Einheimische und Touristen gleichermaßen anlockt. Hier können Jung und Alt, Groß und Klein schöne Stunden verbringen. Vor einigen Jahrhunderten noch erstreckte sich die Dünenlandschaft vom zentralen Berliner Tor bis nach Bergedorf, doch wurden die Dünen im 20. Jahrhundert abgetragen und anderweitig genutzt.

Wer das Naturschutzgebiet mit seiner abwechslungsreichen Landschaft genauer in Augenschein nehmen möchte, wählt einen der vier großen Hauptwanderwege. Diese sind zwischen drei und fünf Kilometer lang. Einer der Wege verläuft um und durchs das Naturdenkmal Achtermoor, der zweite führt über die große, imposante Düne. Ein dritter Weg führt durch Wälder, Orchideenhänge und Trockenrasen. Der vierte ist der Wiesenweg, welcher durch die Marschlandschaft verläuft.

Aufgrund der Vielfältigkeit der Vegetationszonen ist auch die Tierwelt im Boberger Niederung besonders artenreich. Jede Landschaft hat ihre eigenen beheimateten Arten und Lebensräume.

Gleichnamiger Stadtteil mit interessanten Sehenswürdigkeiten

Der Stadtteil Bergedorf ist der kulturelle und wirtschaftliche Mittelpunkt des gleichnamigen Hamburger Bezirkes. Zudem sehen ihn die knapp 36.000 Einwohner gerne als eigenständige Stadt an, befinden sich hier doch ein Rathaus, Theater, Amtsgericht, Krankenhaus, Gefängnis, Hafen, zahlreiche Lokale und Shoppingmöglichkeiten sowie das einzig erhaltene Schloss im gesamten Hamburger Stadtgebiet.

Das Bergedorger Schloss liegt in Bergedorf direkt in der Mitte des alten Ortskerns am Fluss Bille.

Der Stadtteil verfügt mit seiner eindrucksvollen Altstadt über einen großartigen, historischen Stadtkern. Malerische Fachwerkhäuser, das älteste Gasthaus Hamburgs von 1550 und das Bergedorfer Schloss in Backsteingotik laden zum Staunen und Verweilen ein. Wer Spaß, Abwechslung und Abkühlung an heißen Sommertagen sucht, sollte zudem einen unvergesslichen Tag im Bergedorfer Bäderland Bille-Bad verbringen. Großartige Wasserwelten im Innen- und Außenbereich und eine Saunawelt warten auf Groß und Klein. Auch der Bergedorfer Schlossgarten ist einen Besuch wert. Hier, zwischen zahlreichen, alten Bäumen und großzügigen Grünflächen, können Spaziergänger den hektischen Alltagsstress hinter sich lassen und die Ruhe in der schönen Natur genießen.

Heidi Kabel mit Henry Vahl bei einer Autogrammstunde

Hamburger Urgestein – Heidi Kabel

Heidi Kabel wurde im Haus Große Bleichen am 27. August 1914 in Hamburg geboren. Die Sterne standen gut und sich nahe, denn direkt gegenüber lag das Ohnsorg-Theater. Ihr Vater Ernst Kabel war nicht nur Druckereibesitzer, sondern auch Mitbegründer des Vereins „Geborene Hamburger e. V.“. Ihre Mutter war Hausfrau. Den Plan ihrer Eltern, Konzertpianistin zu werden, konnte sie nicht erfüllen. Ihr mangelte es dazu einfach an Talent. Dieses jedoch hatte sie sowohl für das Schauspiel als auch als Hörspielsprecherin. Der Gesang lag ihr ebenso im Blut.

Beitragsbild: Heidi Kabel mit Henry Vahl bei einer Autogrammstunde Von Magnussen, Friedrich (1914-1987) – Stadtarchiv Kiel, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=69630717

Sie wurde eher zufällig entdeckt, als sie 1932 eine Freundin zur Vorsprache begleitete. Anschließend folgten Jahre, in denen sie bei den Ohnsorg-Schauspielern ihr Talent weiter entwickeln konnte. Aus ihrer Ehe mit dem Kollegen Hans Mahler entstammen drei Kinder, welche später alle drei ebenfalls mit dem Ohnsorg-Theater in Verbindung zu bringen sind.

Neues aus Waldhagen

Wie fast alle Ohnsorg-Schauspieler, war auch Heidi Kabel Hörspielsprecherin beim WDR Hamburg. Dieser übertrug einige Schauspiele live, wodurch Heidi Kabel deutschlandweit an Bekanntheit gewann. Diese war zeitlebens ein Teil ihres Lebens und doch blieb sie der Hansestadt stets treu. Nach 75-jähriger Schauspielkarriere nahm sie am Silvesterabend 1998 Abschied von der Bühne. Ihr letztes Stück war „Mein ehrlicher Tag“.

Von Udo Grimberg, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10644390

Doch auch als sie im gehobenen Alter in die Seniorenresidenz zog, blieb ihr Herz der Bühne und dem Schauspiel verbunden. So konnte sie 2006 noch einmal für die Verfilmung „Hände weg von Mississippi“ gewonnen werden. Ihre letzten bekannten Auftritte als Sängerin hatte sie Mitte der 90er Jahre.

Was bleibt…

Doch nicht nur Hamburg war Heidi Kabel stets wichtig. Ihre Bekanntheit nutzte sie, um sich für verschiedene Projekte einzusetzen. 1992 sammelte sie Spenden am Hamburger Hafen für die Aktion Sorgenkind. 1994 unterstütze sie eine Petition, die auf eine jugoslawische Flüchtlingsfamilie aufmerksam machte, die abgeschoben werden sollte. Das Kinderheim von St. Pauli und Hamburger Obdachlosenprojekte unterstütze sie stets. Tiere lagen ihr sehr am Herzen, weswegen sie den „Verein der Freunde des Tierparks Hagenbeck“ unterstütze.

Auch der plattdeutsche Dialekt war ihr wichtig. Diesen durfte sie nicht nur in all ihren Stücken immer wieder nutzen, er ziert auch ihren Grabstein mit dem einfachen Spruch: „To´t Leben hört de Dood“. Ihre Spuren bleiben bis heute bestehen. 2011 wurde in Hamburg vor dem Ohnesorg Theater in St. Georg das  „Heidi-Kabel-Platz“ Straßenschild enthüllt.

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Botanischer Garten in Hamburg Wandsbek eine grüne Oase mitten in der Großstadt

Hamburg Wandsbek: Von urbaner Lebenslust bis zu den grünen Walddörfern

Der Bezirk Wandsbek liegt im Nordosten der Freien und Hansestadt Hamburg. Zum einen ist er ein eigener Stadtteil, umfasst aber auch weitere Stadtteile. Wandsbek ist der einwohnerstärkste aller sieben Hamburger Bezirke und wird von Süd nach Nord von urban bis dörflich. Die nördliche Begrenzung ist das Bundesland Schleswig-Holstein, welches durch mehrere weitläufige Naturschutzgebiete mit den einzelnen Stadtteilen verbunden ist. Der Hamburger Bezirk Wandsbek verteilt sich auf einer Fläche von knapp 150 Quadratkilometern. Insgesamt leben über 440.000 Menschen in insgesamt 18 Stadtteilen.

Der südlich-westlichste und kleinste davon ist Eilbek mit etwa 22.000 Einwohnern. Ebenfalls im Süden liegen Marienthal (über 13.000 Einwohner) und Jenfeld (über 27.000 Einwohner). Im gleichnamigen Stadtteil leben über 36.000 Einwohner. Weitere sind Tonndorf (etwa 15.000 Einwohner), Bramfeld (knapp 53.000 Einwohner), Farmsen-Berne (über 35.000 Einwohner), Wellingsbüttel (knapp 11.000 Einwohner), Hummelsbüttel (über 18.000 Einwohner), Poppenbüttel (knapp 24.000 Einwohner), Sasel (knapp 24.000 Einwohner), Volksdorf (knapp 21.000 Einwohner), Bergstedt (über 10.000 Einwohner), Lemsahl-Mellingstedt (unter 10.000 Einwohner), Duvenstedt (unter 10.000 Einwohner) und Wohldorf-Ohlstedt (unter 5.000 Einwohner). Der flächenmäßig größte Stadtteil in Wandsbek ist der Stadtteil Rahlstedt mit über 92.000 Einwohnern.

Grüne Idylle am Wandse

Da der Bezirk Wandsbek eine äußerst zentrale Lage genießt und zudem der einwohnerstärkste in Hamburg ist, wird auch oftmals angenommen, dass hier lediglich Hochhäuser, Büroflächen und jede Menge Hektik herrschen. Aber nein! Wandsbek besteht nicht nur aus geschäftigem Treiben, ganz im Gegenteil: Der Stadtteil hat wunderschöne, idyllische Flecken, die zum Verweilen einladen und somit für das besondere i-Tüpfelchen bei der Attraktivität des Bezirkes sorgen. An den Flussauen der Wandse können Naturliebhaber tief durchatmen und Abstand vom Alltagsstress gewinnen. Wunderbar entspannen kann man auch am Mühlenteich im Westen von Wandsbek – einem Picknick im Grünen steht hier nichts entgegen. Auch der gut 7,5 Hektar große Eichtalpark, welcher sich entlang der Wandse erstreckt, eignet sich ideal für ausgedehnte Spaziergänge. Wer noch mehr Natur genießen möchte, sollte die wahre blühende Oase im Bezirk aufsuchen: Der Botanische Sondergarten Wandsbek verfügt über endlose Grünflächen und zudem können Besucher eine große Vielzahl an Pflanzen und Blumen bewundern.

Die Walddörfer im äußersten Nordosten

Fährt man in Hamburg Richtung Norden, wird der Bezirk Wandsbek immer ländlicher und es erstreckt sich ein wahrhaftiges, grünes Paradies vor Augen. Gerade bei jungen Familien und älteren Mitmenschen sind die nördlichen Stadtteile von Wandsbek sehr beliebt, gibt es hier doch ausgedehnte Grünflächen, Wälder, ruhige Wohngebiete und Natur, wohin man blickt. Die fünf Stadtteile Duvenstedt, Wohldorf-Ohlstedt, Lemsahl-Mellingstedt, Bergstedt sowie Volksdorf werden aus diesem Grund gerne auch als „Walddörfer“ bezeichnet. Neben einer malerischen Vorortidylle sind in den dortigen Naturschutzgebieten auch zahlreiche Tier- und Pflanzenarten beheimatet. Die ländliche Gegend sowie die Wälder lassen die hektische und lebendige Innenstadt Hamburgs schnell vergessen.

Prof. Dr. Marion Hedda Ilse Gräfin Dönhoff

Es war ein kalter Dezembertag, der 2. um genau zu sein, als Marion Hedda Ilse 1909 das Licht der Welt erblickte. Sie wurde im ostpreußischen Familiensitz, dem Schloss Friedrichstein, geboren. Ihre Mutter Ria von Lepel war Palastdame von niemand geringerem als der Kaiserin Auguste Viktoria. Ihr Vater war August Karl Graf von Dönhoff. Dieser war Mitglied im preußischen Herrenhaus und zugleich Reichstagsabgeordneter. Marion Hedda Ilse war das Nesthäkchen ihrer halb-feudalen Familie und das siebte Kind. Also solches lernte sie schon früh sich durchzubeißen und entwickelte einen Kampfgeist, den sie später immer wieder einsetzte. Entmutigen ließ sie sich nie. Als Gräfin war aufgeben für sie keine Lösung. Aber ins Rampenlicht stellte sie sich selbst dennoch nicht.

Der Zweite Weltkrieg

Schon als junge Dame interessierte sich Marion Hedda Ilse Gräfin Dönhoff für die Wirtschaft. Bekam sie doch die Wirtschaftskrise hautnah mit und wollte verstehen, worum es ging. Auch später ließ sie die Dinge nicht einfach geschehen. Als das NS-Regime an Macht gewann, riss sie die Hakenkreuzfahne vom Dach der Universität, an der sie gerade studierte. Plakate, die Dozenten als Juden und Linke anprangerten, riss sie eigenhändig von der Wand. Ihr Kampf gegen die Nazis brachte ihr den Beinamen „die rote Gräfin“ ein, da sie als Sympathisantin der Linken galt. Als Flugblätter verteilt wurden, beteiligte sie sich daran. Kurze Zeit später wanderte sie zu ihrem Schutz in die Schweiz aus. Um noch weiter weg vom nationalsozialistischen Deutschland zu kommen, reiste sie bis nach Afrika.

1937 kehrte sie zurück und übernahm 1939 die Gutsverwaltung der Familiengüter. Doch das hielt sie nicht davon ab, weiter gegen das NS-Regime vorzugehen. Im Gegenteil – sie entfaltete die Macht der zwei Gesichter – war zugleich Widerstandskämpferin und regimetreue Gräfin. Nach dem Stauffenberg Attentat geriet sie ins Visier der Gestapo und wurde 1944 verhört. Wieder freigelassen, blieb ihr 1945 vor den sowjetischen Streitkräften nur die Flucht in den Westen. Ihre Aufklärung gegenüber den Briten und Alliierten blieb ungehört. Diese behaupteten lange, es hätte keinen deutschen Widerstand gegeben. An den Nürnberger Prozessen nahm sie als Augenzeugin teil.

Von Bundesarchiv, B 145 Bild-F035073-0018 / Gräfingholt, Detlef / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7469933

Wir sind dem Abgrund ein Stück näher gekommen

1946 wird die Hamburger Wochenzeitung DIE ZEIT auf die Memoranden der Gräfin aufmerksam. Hierdurch wird Marion Gräfin Dönhoff als freie Mitarbeiterin eingestellt. Bekannt wurde sie als Journalisten von kritischen Texten. Fast 10 Jahre später wird sie Ressortleitern für Politik und Chefredakteurin der ZEIT. Konrad Adenauer kritisierte sie stets und setzte sich doch für die Wiedervereinigung von Ost und West ein. Als die Mauer gebaut wurde, zitierte sie dies mit dem Satz: „Wir sind dem Abgrund ein Stück näher gekommen!“

Da sie sich stets zur Aufgabe setzte, nicht nur die Vorgänge zu verstehen, sondern auch Ost und West mit allen Mitteln wieder zu vereinen, erhielt sie 1971 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Doch dies sollte nicht ihr einziger Preis sein. Einige Bücher und Zeitungsartikel von ihr, über ihre Flucht, ihren Wunsch die östlichen Länder mit dem Westen zu vereinen sind erschienen. 2002 stirbt sie im Alter von 92 Jahren mit dem Wissen, dass Ost und West sich wieder angenähert haben.

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Staatsbibliothek in Hamburgs Bezirk Eimsbüttel

Hamburg Eimsbüttel: Lebenswert, prächtig und quirlig

Beitragsbild: Von Staats- und Universitäsbibliothek Hamburg – http://www.sub.uni-hamburg.de/onTEAM/grafik/Fassade_04.jpg, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1263708.

Nördlich des Bezirks Altona liegt der Bezirk Eimsbüttel der Freien und Hansestadt Hamburg. Der Bezirk beherbergt etwa eine Viertelmillion Einwohner und verteilt sich auf einer Fläche von fast 50 Quadratkilometern. Im Nordwesten grenzt der Bezirk Eimsbüttel an das Bundesland Schleswig-Holstein, im Osten ist die Alster die natürliche Grenze. Im Nordosten grenzt der Stadtteil Niendorf an den Hamburg Airport.

Der Hamburger Bezirk Eimsbüttel gliedert sich in insgesamt neun Stadtteile: Eimsbüttel (knapp 60.000 Einwohner), Rotherbaum (über 16.000 Einwohner), Harvestehude (knapp 18.000 Einwohner), Hoheluft-West (über 13.000 Einwohner), Lokstedt (fast 30.000 Einwohner), Niendorf (über 40.000 Einwohner), Schnelsen (über 29.000 Einwohner), Eidelstedt (über 34.000 Einwohner) und Stellingen (über 26.000 Einwohner).

Die in der Nähe der Alster gelegenen Stadtteile Rotherbaum und Harvestehude verfügen über weitläufige Anlagen und imposante Villenviertel. Im Südosten des Bezirkes Eimsbüttel sind hingegen eher mehrgeschossige Altbauten zu finden. In den nördlicher gelegenen Stadtteilen Eidelstedt, Schnelsen und Niendorf gibt es großzügige Einfamilienhäuser mit schönen Grünflächen.

Stadtteil Rotherbaum: Aufregendes Universitätsleben und lehrreiches Museumsviertel

Die Universität Hamburg blickt auf eine lange Geschichte zurück: Bereits im Frühjahr 1919 wurde beschlossen, diese Lehranstalt zu gründen – über 100 Jahre existiert die Universität in der Hansestadt also schon. Ihren Hauptsitz hat die Hochschule seitdem im Stadtteil Rotherbaum. Mit über 40.000 Studierenden ist sie die größte Forschungs- und Ausbildungseinrichtung in ganz Norddeutschland und zählt zu eine der zehn größten Hochschulen im gesamten Land.

Von Merlin Senger – photo by Merlin Senger, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=763613

Doch nicht nur das turbulente Universitätsleben prägt diesen Stadtteil – auch einzigartige Lokale und wunderschöne, weiße Prachtvillen sind in Hamburg Rotherbaum zu Hause. Zudem ist das „Abaton-Kino“ seit einigen Jahren eines der kulturellen Zentren in Hamburg und war eines der ersten Programmkinos in ganz Deutschland. Aufgrund seines unterhaltsamen Programmes erhält es regelmäßig höchste Auszeichnungen. Wer noch etwas mehr Kultur erleben möchte, kann sich in einem der zahlreichen Museen in Rotherbaum genauer umsehen. Neben dem interessanten Museum für Völkerkunde gibt es noch das Mineralogische Museum mit jeder Menge irdischer und außerirdischer Schätze. Schimmernde Erze, funkelnde Edelsteine und leuchtende Kristalle können hier unter die Lupe genommen werden. Auch das Geologisch-Paläontologische Museum ist für Touristen besonders sehenswert und bietet auf gut 900 Quadratmetern Ausstellungsfläche einen riesigen Einblick in die Geschichte des Lebens.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der Bezirk Eimsbüttel in der Hansestadt bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Kulturdenkmäler. Eine wichtige Anlaufstelle für begeisterte Theaterbesucher sind beispielsweise die Hamburger Kammerspiele an der Hartungstraße. Seit ziemlich genau 75 Jahren kann man hier verschiedene Theaterstücke für Groß und Klein sowie Lesungen live miterleben. Wie oben erwähnt, ist auch das „Abaton-Kino“ im Univiertel ein schöner Treffpunkt für Jung und Alt, um sich neue und alte Klassiker anzusehen.

Besondere Bauwerke des Bezirkes Eimsbüttel sind unter anderem die Grindelhochhäuser in Harvestehude, welche nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind. Auch die beiden Wassertürme in den Stadtteilen Lokstedt und Stellingen sind sehenswert. Beide wurden im frühen 20. Jahrhundert erbaut und sind um die 50 Meter hoch. Sie gelten in ihren jeweiligen Stadtteilen als besonderes Wahrzeichen und überragen die normalen Wohnhäuser bei Weitem. Ebenfalls interessant ist das denkmalgeschützte „Curiohaus“ in Rotherbaum. Heute wird dieses um 1909 erbaute Gebäude als Büro- und Veranstaltungsstätte genutzt.

Einige Kirchen im Bezirk Eimsbüttel sind darüber hinaus auch einen Besuch wert. Beispielweise ist die evangelisch-lutherische Hauptkirche St. Nikolai am Klosterstern in Harvestehude eines den bedeutendsten Kulturdenkmalen der Region. Sie löste die im Krieg zerstörte, ehemalige Hauptkirche im Stadtzentrum ab und ist heute ein wichtiges Wahrzeichen des Stadtteils. Auch die achteckige Kirche am Markt im Stadtteil Niendorf ist besonders: Sie entspricht aufgrund ihrer Symmetrie dem Idealbild eines evangelischen Gotteshauses und ist auch Teil des Eimsbütteler Wappens.

Loki Schmidt, geborene Hannelore Glaser, wurde in Hamburg geboren.

Mehr als nur Kanzler-Gattin: Loki Schmidt

Loki Schmidt ist bekannt. Wer ihren Namen hört, denkt zwar häufig zuerst an ihren Mann, aber auch Loki Schmidt selbst hat viele Spuren hinterlassen. Geboren wurde sie am 03. März 1919 in Hamburg-Hammerbrook als Hannelore Glaser. Aufgewachsen im Arbeiterviertel blieb sie der Hansestadt zeitlebens treu. Denn hier lebten und arbeiteten ihre Eltern und ihre Geschwister Linde und Christoph. Eine einfache Kindheit war nicht nur der Jahre wegen, sondern auch der Arbeiterklasse nicht da. Während erst ihr Vater arbeitete, war es später ihre Mutter. Ob hier schon das Kämpferherz erwachte? Ihren Spitznamen „Loki“ gab sich Hannelore zumindest selbst!

Loki Schmidt, geborene Hannelore Glaser, wurde in Hamburg geboren.
Loki Schmidt (1981) Von Montgomery – U.S. DefenseImagery photo VIRIN: DF-SC-83-01314, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=39401128

Die Schule – ihr Leben

Hannelore Glaser kam in den Genuss ab 1925 die musisch geprägte und reformorientierte Lichtwarkschule zu besuchen. Bereits im Alter von 10 Jahren lernte Loki Glaser hier ihren späteren Ehemann Helmut Schmidt kennen. Dabei zeigte sie, dass sie zwar die Regeln des Elternhauses kannte, aber diese auch gerne brach. Zusammen mit ihrem späteren Mann besuchte sie nicht nur dieselbe Klasse, sondern rauchte auch ihre erste Zigarette. Diesem Markenzeichen blieben beide bis ins hohe Alter treu. Ihre Liebe verband die beiden, die 1942 heirateten und zwei gemeinsame Kinder bekamen, stets.

Unterrichtet wurden Hannelore und Helmut im Gymnasium mitunter von Erna Stahl im Fach Deutsch. Diese gehörte ins Hamburger Umfeld der Weißen Rose. Besonders dürfte es ihr auch Charles Darwin angetan haben. Sie galt nicht nur in der Schule als Anhängerin seiner Lehren und war stets darauf konzentriert diese zu ihrem eigenen Wissen zu nutzen.

Interessen und Initiativen

Nach dem Abitur musste Loki Schmidt zuerst zum Reichsarbeitsdienst. Anschließend wollte sie Biologie studieren, musste aber auf Pädagogik ausweichen, da sie sich die Studiengebühren nicht leisten konnte. Vielleicht war genau dies der Grund, warum sie ihren geliebten Mann zur Seite stand, als er Staatswissenschaften und Volkswirtschaftslehre studierte. Sie brachte in diesen Jahren den Unterhalt für die Familie auf und verlor doch ihre eigenen Interessen nicht aus den Augen.

So arbeitete sie zwischen 1940 und 1972 selbst als Lehrerin. Anschließend folgte von 1974 bis 1982 die Zeit als Gattin des Bundeskanzlers Helmut Schmidt. Doch auch diese Zeit ließ sich nicht spurlos verstreichen, sondern setzte sich besonders für den Natur- und Pflanzenschutz ein. So konnte sie der Biologie ihr Herz schenken und beteiligte sich an zahlreichen Forschungsreisen rund um die Welt, stets zum Studium der Pflanzenwelt. 1976 gründete sie das Kuratorium zum Schutze gefährdeter Pflanzen, aus dem später die Stiftung „Naturschutz Hamburg“ wurde. Noch heute wird die Auszeichnung „Loki-Schmidt-Silberpflanze“ vergeben und wählt die Blume des Jahres.

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