Staatsbibliothek in Hamburgs Bezirk Eimsbüttel

Hamburg Eimsbüttel: Lebenswert, prächtig und quirlig

Beitragsbild: Von Staats- und Universitäsbibliothek Hamburg – http://www.sub.uni-hamburg.de/onTEAM/grafik/Fassade_04.jpg, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1263708.

Nördlich des Bezirks Altona liegt der Bezirk Eimsbüttel der Freien und Hansestadt Hamburg. Der Bezirk beherbergt etwa eine Viertelmillion Einwohner und verteilt sich auf einer Fläche von fast 50 Quadratkilometern. Im Nordwesten grenzt der Bezirk Eimsbüttel an das Bundesland Schleswig-Holstein, im Osten ist die Alster die natürliche Grenze. Im Nordosten grenzt der Stadtteil Niendorf an den Hamburg Airport.

Der Hamburger Bezirk Eimsbüttel gliedert sich in insgesamt neun Stadtteile: Eimsbüttel (knapp 60.000 Einwohner), Rotherbaum (über 16.000 Einwohner), Harvestehude (knapp 18.000 Einwohner), Hoheluft-West (über 13.000 Einwohner), Lokstedt (fast 30.000 Einwohner), Niendorf (über 40.000 Einwohner), Schnelsen (über 29.000 Einwohner), Eidelstedt (über 34.000 Einwohner) und Stellingen (über 26.000 Einwohner).

Die in der Nähe der Alster gelegenen Stadtteile Rotherbaum und Harvestehude verfügen über weitläufige Anlagen und imposante Villenviertel. Im Südosten des Bezirkes Eimsbüttel sind hingegen eher mehrgeschossige Altbauten zu finden. In den nördlicher gelegenen Stadtteilen Eidelstedt, Schnelsen und Niendorf gibt es großzügige Einfamilienhäuser mit schönen Grünflächen.

Stadtteil Rotherbaum: Aufregendes Universitätsleben und lehrreiches Museumsviertel

Die Universität Hamburg blickt auf eine lange Geschichte zurück: Bereits im Frühjahr 1919 wurde beschlossen, diese Lehranstalt zu gründen – über 100 Jahre existiert die Universität in der Hansestadt also schon. Ihren Hauptsitz hat die Hochschule seitdem im Stadtteil Rotherbaum. Mit über 40.000 Studierenden ist sie die größte Forschungs- und Ausbildungseinrichtung in ganz Norddeutschland und zählt zu eine der zehn größten Hochschulen im gesamten Land.

Von Merlin Senger – photo by Merlin Senger, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=763613

Doch nicht nur das turbulente Universitätsleben prägt diesen Stadtteil – auch einzigartige Lokale und wunderschöne, weiße Prachtvillen sind in Hamburg Rotherbaum zu Hause. Zudem ist das „Abaton-Kino“ seit einigen Jahren eines der kulturellen Zentren in Hamburg und war eines der ersten Programmkinos in ganz Deutschland. Aufgrund seines unterhaltsamen Programmes erhält es regelmäßig höchste Auszeichnungen. Wer noch etwas mehr Kultur erleben möchte, kann sich in einem der zahlreichen Museen in Rotherbaum genauer umsehen. Neben dem interessanten Museum für Völkerkunde gibt es noch das Mineralogische Museum mit jeder Menge irdischer und außerirdischer Schätze. Schimmernde Erze, funkelnde Edelsteine und leuchtende Kristalle können hier unter die Lupe genommen werden. Auch das Geologisch-Paläontologische Museum ist für Touristen besonders sehenswert und bietet auf gut 900 Quadratmetern Ausstellungsfläche einen riesigen Einblick in die Geschichte des Lebens.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der Bezirk Eimsbüttel in der Hansestadt bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Kulturdenkmäler. Eine wichtige Anlaufstelle für begeisterte Theaterbesucher sind beispielsweise die Hamburger Kammerspiele an der Hartungstraße. Seit ziemlich genau 75 Jahren kann man hier verschiedene Theaterstücke für Groß und Klein sowie Lesungen live miterleben. Wie oben erwähnt, ist auch das „Abaton-Kino“ im Univiertel ein schöner Treffpunkt für Jung und Alt, um sich neue und alte Klassiker anzusehen.

Besondere Bauwerke des Bezirkes Eimsbüttel sind unter anderem die Grindelhochhäuser in Harvestehude, welche nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind. Auch die beiden Wassertürme in den Stadtteilen Lokstedt und Stellingen sind sehenswert. Beide wurden im frühen 20. Jahrhundert erbaut und sind um die 50 Meter hoch. Sie gelten in ihren jeweiligen Stadtteilen als besonderes Wahrzeichen und überragen die normalen Wohnhäuser bei Weitem. Ebenfalls interessant ist das denkmalgeschützte „Curiohaus“ in Rotherbaum. Heute wird dieses um 1909 erbaute Gebäude als Büro- und Veranstaltungsstätte genutzt.

Einige Kirchen im Bezirk Eimsbüttel sind darüber hinaus auch einen Besuch wert. Beispielweise ist die evangelisch-lutherische Hauptkirche St. Nikolai am Klosterstern in Harvestehude eines den bedeutendsten Kulturdenkmalen der Region. Sie löste die im Krieg zerstörte, ehemalige Hauptkirche im Stadtzentrum ab und ist heute ein wichtiges Wahrzeichen des Stadtteils. Auch die achteckige Kirche am Markt im Stadtteil Niendorf ist besonders: Sie entspricht aufgrund ihrer Symmetrie dem Idealbild eines evangelischen Gotteshauses und ist auch Teil des Eimsbütteler Wappens.

Forschung und Wissenschaft

Zurzeit gibt es in Hamburg 19 staatlich anerkannte Hochschulen und dazu noch die Hamburger Berufsakademie. Ergänzend dazu gibt es Niederlassungen von privaten Hochschulen im Stadtgebiet, die aber in anderen Bundesländern Deutschlands anerkannt sind. Die medizinische Fakultät, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf der Universität Hamburg, wurde 1919 gegründet und ist derzeit die größte Hochschule in Hamburg. Acht dieser Hamburger Hochschulen stehen unter der Trägerschaft des Landes Hamburg.

Universität Hamburg

Die Universität Hamburg ist die drittgrößte Universität von Deutschland und gilt als größte Ausbildungs- und Forschungseinrichtung von Norddeutschland. Hier wird ein breit gefächertes Angebot mit herausragender Forschung gelehrt. Die Uni Hamburg ist Mitglied eines internationalen Kooperationsnetzwerkes mit Einrichtungen der Meisterklasse. Schwerpunkt dieser Einrichtung ist die nachhaltige Wissenschaft und sie verfügt bereits heute über detaillierte Ansätze in der Nachhaltigkeitsforschung.

Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg – HAW

In der Region Hamburg ist die HAW die zweitgrößte Hochschule. Sie ist aufgrund ihrer praxisorientierten und universellen Ausbildung, welche durch Forschung und Entwicklung gefördert wird, dafür bekannt, den angehenden Studenten eine besondere Alternative zu den sonst üblichen Studiengängen zu ermöglichen. In den 4 Fakultäten der HAW werden mehr als 60 Studiengänge in den Bereichen Wirtschaft, Technik, Informatik, Life Sciences, Medien und Soziales angeboten.

Technische Universität Hamburg-Harburg – TUHH

An der Technischen Universität Hamburg-Harburg können Studenten ingenieurwissenschaftliche Bachelor- und Master-Studiengänge aller Fachrichtungen belegen. Die individuelle Betreuung der Studierenden begründet sich auf die geringe Zahl von 6000 Studenten, die von 100 Professoren und etwa 1.200 Mitarbeitern der Uni betreut werden. Die dort herrschenden Lehr- und Lernmethoden sind stets auf dem neuesten Stand.

HafenCity Universität Hamburg – Universität für Baukunst und Metropolenentwicklung – HCU

Die von der Hansestadt Hamburg gegründete HafenCity Universität für Baukunst und Metropolenentwicklung, ist europaweit die einzige Universität, die sich exklusiv auf Bauen und Stadtentwicklung spezialisiert hat. Hier werden 3 akademische Studienbereiche nämlich Gestaltung und Entwurf, Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Ingenieur- und Naturwissenschaften miteinander kombiniert.

Hochschule für Musik und Theater Hamburg

Im Zentrum von Hamburg, in direkter Nähe zur Außenalster, befinden sich die teilweise historischen Gebäude der Hamburger Hochschule für Musik und Theater, inklusive eines audiovisuellen Medienzentrums und einem sehr professionell ausgestattetem Theater.

Hier erreichen die Studenten, nach Absolvieren einer künstlerisch-wissenschaftlichen Ausbildung, in jedem klassischen Bereich der Musik und bei Bedarf auch in Popmusik und Jazz. Außerdem bietet diese Uni wissenschaftlich beeinflusste Studiengänge in den Bereichen Musikwissenschaft, Musikpädagogik, Musiktherapie, Kultur- und Medienmanagement, aber auch in Regie-, Opern- und Schauspielausbildung an.

In ihrer Eigenschaft als Kulturträger von Hamburg veranstaltet die Hochschule für Musik und Theater Hamburg jährlich durchschnittlich 300 Events in Form von Ringvorlesungen, Instrumental- und Liedabenden, Jazzveranstaltungen und Opern- und Schauspielaufführungen.

Hochschule für bildende Künste Hamburg – HFBK

Bei dieser Hochschule handelt es sich um eine künstlerisch‐wissenschaftliche Einrichtung, die über ein sehr umfangreiches Fächerangebot verfügt. Die Studenten haben die Wahl zwischen den Studiengängen Design, Malerei, Zeichnen, Grafik, Typografie, Fotografie, Film, Bildhauerei, Bühnenraum, zeitbezogene Medien und Theorie und Geschichte. In den verschiedenen Studios der Hochschule werden die Studenten in Seminaren, Einzelgesprächen und auch Gruppengesprächen von den Unterrichtskräften besonders aufmerksam betreut.

Darüber hinaus stehen den Studienteilnehmern mehr als zwanzig Werkstätten mit Ausstattungen in den Bereichen Kunststoff- und Metallverarbeitung, Holz- und Siebdruck, Verlagswesen, Fotografie, Mixed‐Media‐Werkstatt, wie auch Film‐ und Video‐ Werkstatt, zu Studienzwecken zur Verfügung.

Sportliche Highlights in Hamburg

  • 1816 wurde in Hamburg der erste Sportverein der Welt gegründet, die Hamburger Turnerschaft.
  • Mit 15000 m² Geschäftsfläche befindet sich das größte Fitness Studio weltweit ebenfalls in Hamburg.
  • 1892 fanden in Rothenbaum die ersten internationalen, deutschen Tennismeisterschaften statt.
  • In Hamburg findet jährlich das Deutsche Galopp Derby statt. Dabei handelt es sich um das wichtigste Zuchtrennen Deutschlands für Dreijährige.
  • Das erste deutsche Stadion mit einer Flutlichtanlage mit vier Masten ist das Hamburger Millerntor Stadion des FC St. Pauli.
  • Zudem war der FC St. Pauli Hamburg der erste deutsche Verein, der Verhaltensrichtlinien gegen Rassismus und gegen Sexismus in seinem Stadion durchsetzte.
  • Der Hamburger SV hat 2008 in Altona als erster Fußball Verein in Europa für seine Fans einen Friedhof eingeweiht.
  • Mit über 8000 Teilnehmern ist das Hamburger Triathlon das größte sportliche Event seiner Art.
  • 1953 wurde der deutsche Judobund in Hamburg gegründet.
  • Hamburg hat sogar den einzigen “Nur für die ältere Generation” Fitness Club.
  • Einmal im Jahr findet in Hamburg der Hanse Marathon statt, der mehr als 15.000 Teilnehmer hat und zu den wichtigsten und schnellsten Marathons der Welt gehört.

Infos zum Gesundheitswesen von Hamburg

In Hamburg entfallen auf 100.000 Einwohner zur gesundheitlichen Versorgung 223 Ärzte. Dies sind weit mehr als der Bundesdurchschnitt, welcher bei 160 Ärzten pro 100.000 Einwohnern liegt.

Bei der stationären Behandlung entfallen in Hamburg 64 Krankenhausbetten auf eine Einwohnerzahl von 10.000, wobei Hamburg in diesem Bereich absolut dem Bundesdurchschnitt entspricht.

Innerhalb von Deutschland besitzt Hamburg die größte Unfall Klinik. Als erste Universitätsklinik bundesweit wurde das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in seiner Gesamtheit zertifiziert. Außerdem ist die Universitätsklinik die modernste ihrer Art in Europa.

Auch das Bernhard Nocht Institut, seines Zeichens nach das bedeutendste und größte Institut für Tropenmedizin Deutschlands, ist in Hamburg ansässig.

Sterillium, das etablierte Desinfektionsmittel, wurde in Hamburg Stellingen von der Bode Chemie erfunden.

Der Hamburger Arbeitsmarkt

Der Hamburger Arbeitsmarkt zeigte sich im Jahre 2015 lt. den Berichten der Bundesagentur für Arbeit sehr stabil. Im Dezember lag die Hamburger Arbeitslosenquote bei 7,1 %.

Im Bereich der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegt der Anteil der Auszubildenden der Stadt Hamburg bei 4,2 %. Der durchschnittliche Anteil liegt bundesweit bei 5,8 %.

Aufgrund der neuen Herausforderungen im Arbeitsmarkt, die die Integration von Flüchtlingen betreffen, wurde in Hamburg das Projekt W.I.R. (Work and Integration for Refugees) ins Leben gerufen. Zur Bewältigung des dadurch entstehenden Arbeitsaufwandes sind beim Jobcenter in Hamburg 200 zusätzliche Mitarbeiterstellen geplant.