Mehr als nur Kanzler-Gattin: Loki Schmidt

Loki Schmidt, geborene Hannelore Glaser, wurde in Hamburg geboren.

Loki Schmidt ist bekannt. Wer ihren Namen hört, denkt zwar häufig zuerst an ihren Mann, aber auch Loki Schmidt selbst hat viele Spuren hinterlassen. Geboren wurde sie am 03. März 1919 in Hamburg-Hammerbrook als Hannelore Glaser. Aufgewachsen im Arbeiterviertel blieb sie der Hansestadt zeitlebens treu. Denn hier lebten und arbeiteten ihre Eltern und ihre Geschwister Linde und Christoph. Eine einfache Kindheit war nicht nur der Jahre wegen, sondern auch der Arbeiterklasse nicht da. Während erst ihr Vater arbeitete, war es später ihre Mutter. Ob hier schon das Kämpferherz erwachte? Ihren Spitznamen „Loki“ gab sich Hannelore zumindest selbst!

Loki Schmidt, geborene Hannelore Glaser, wurde in Hamburg geboren.
Loki Schmidt (1981) Von Montgomery – U.S. DefenseImagery photo VIRIN: DF-SC-83-01314, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=39401128

Die Schule – ihr Leben

Hannelore Glaser kam in den Genuss ab 1925 die musisch geprägte und reformorientierte Lichtwarkschule zu besuchen. Bereits im Alter von 10 Jahren lernte Loki Glaser hier ihren späteren Ehemann Helmut Schmidt kennen. Dabei zeigte sie, dass sie zwar die Regeln des Elternhauses kannte, aber diese auch gerne brach. Zusammen mit ihrem späteren Mann besuchte sie nicht nur dieselbe Klasse, sondern rauchte auch ihre erste Zigarette. Diesem Markenzeichen blieben beide bis ins hohe Alter treu. Ihre Liebe verband die beiden, die 1942 heirateten und zwei gemeinsame Kinder bekamen, stets.

Unterrichtet wurden Hannelore und Helmut im Gymnasium mitunter von Erna Stahl im Fach Deutsch. Diese gehörte ins Hamburger Umfeld der Weißen Rose. Besonders dürfte es ihr auch Charles Darwin angetan haben. Sie galt nicht nur in der Schule als Anhängerin seiner Lehren und war stets darauf konzentriert diese zu ihrem eigenen Wissen zu nutzen.

Interessen und Initiativen

Nach dem Abitur musste Loki Schmidt zuerst zum Reichsarbeitsdienst. Anschließend wollte sie Biologie studieren, musste aber auf Pädagogik ausweichen, da sie sich die Studiengebühren nicht leisten konnte. Vielleicht war genau dies der Grund, warum sie ihren geliebten Mann zur Seite stand, als er Staatswissenschaften und Volkswirtschaftslehre studierte. Sie brachte in diesen Jahren den Unterhalt für die Familie auf und verlor doch ihre eigenen Interessen nicht aus den Augen.

So arbeitete sie zwischen 1940 und 1972 selbst als Lehrerin. Anschließend folgte von 1974 bis 1982 die Zeit als Gattin des Bundeskanzlers Helmut Schmidt. Doch auch diese Zeit ließ sich nicht spurlos verstreichen, sondern setzte sich besonders für den Natur- und Pflanzenschutz ein. So konnte sie der Biologie ihr Herz schenken und beteiligte sich an zahlreichen Forschungsreisen rund um die Welt, stets zum Studium der Pflanzenwelt. 1976 gründete sie das Kuratorium zum Schutze gefährdeter Pflanzen, aus dem später die Stiftung „Naturschutz Hamburg“ wurde. Noch heute wird die Auszeichnung „Loki-Schmidt-Silberpflanze“ vergeben und wählt die Blume des Jahres.

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